HINTERGRUND

Südsudan, Suri

Das Boma-Plateau ist ein kleiner Bergzug im östlichen Südsudan. Umgeben von Trockensavanne hat sich vor ca. 10 Jahren eine kleine Gruppe Suri vor den Unruhen im Land hierher geflüchtet. Durch die erhöhte Feuchtigkeit existiert hier eine Art tropischer Regenwald. Doch Wasser ist knapp und um überleben zu können, wurden für Viehzucht und Ackerbau schon viele der uralten Bäume gefällt.

Südsudan, Mundari

Obwohl der Lebensraum der Mundari nur wenige Autostunden von der südsudanesischen Hauptstadt Juba entfernt liegt, scheinen Jahrzehnte des Bürgerkriegs der Identität dieser Gruppe kaum geschadet zu haben. Nur in Nuancen hat sich das Leben in den Rinder-Lagern verändert. Die Pflege der Tiere ist eine der wichtigsten Tätigkeiten in den Lagern der Mundari. Die Rinder werden morgens und abends mit Asche aus den abgebrannten Feuern abgerieben. Der Qualm der Feuer hält die Stechmücken fern.

Äthiopien, Kara

„Beim Gedanken an das Schicksal der Kara bin ich traurig. Die Menschen, die sich mit Blumen schmücken, werden verlieren“, schätzt der Fotograf die Situation der Volksgruppe ein. Ihr Lebensraum ist dem Omo-Fluss sehr nahe.

Neben ihren Dörfern wurde zum Zeitpunkt von Mauthes Besuch Landraub im großen Stil praktiziert. Hier entstehen riesige Flächen, auf denen in der sengenden Hitze der afrikanischen Savanne Baumwolle angebaut werden soll.

Äthiopien, Hamar

„Von allen fünf Volksgruppen, die ich im Omo-Tal besuchen durfte, scheinen mir die Hamar diejenigen zu sein, deren Alltag noch am unbehelligtsten von negativen Einflüssen von außen ist“, so Markus Mauthe.

Ein großes Ereignis stand während des Besuchs bevor – eine Hochzeit. Am Vortag haben sich die Frauen darauf vorbereitet. Gegenseitig richteten sie sich die Haare und machten sich die Haut frisch.

Äthopien, Mursi

Wahrscheinlich sind die Mursi die bekanntesten und bei Touristen beliebtesten Bewohner des Omo Tales. Dank ihrer eingeschnittenen Unterlippen in die sie runde Tonscheiben legen, sind sie überaus beliebte Fotomotive, und sich dieser Tatsache auch bewußt. Die Dörfer der Mursi liegen direkt an der Straße auf der die Trucks Zuckerrohr zur Außenwelt bringen, und sind für Reisende gut erreichbar. Nähert sich ein Safariauto, dauert es nicht lange, und eine große Gruppe reichlich behängter und dekorierter Models steht bereit.

Indonesien, Bajau

Jene Seenomaden, die tatsächlich nach wie vor auf kleinen Booten im Wasser leben, waren am schwersten zu finden. Die meisten leben auf Stelzenhäuser im Gezeitenbereich zwischen den Inseln. An einer kleinen, vorgelagerten Insel am südöstlichen Ende Borneos ist Mauthe jedoch fündig geworden: Sieben Boote lagen dort vor Anker.

Brasilien, Amazonas, Mehinaku

Mit dem Boot ist Mauthe zu den Mehinaku gereist, welche im Zuflussgebiet des Xingu leben. Die Region erreichte traurige Berühmtheit, weil ein Staudammprojekt, eines von vielen am Amazonas, große mediale Aufmerksamkeit erhielt. Die indigenen Gruppen des Xingu sind heute Inselbewohner, denn ihre Wälder sind inzwischen
praktisch komplett von Sojafeldern umgeben. Die Zerstörung des Amazonas-Lebensraums hört nicht auf.

Brasilien, Amazonas, Munduruku

Mit internationaler Unterstützung gelang es den Munduruku den Bau des Megastaudamms São-Luiz-do-Tapajós zu verhindern. Der Stausee hätte das Stammesgebiet der Munduruku im Herzen des brasilianischen Amazonasgebietes überflutet.
„Jetzt werden wir unseren Kampf auch gegen die anderen geplanten Staudämme an unserem Fluss weiterführen.“ sagt Arnaldo Kabá Munduruku, Oberhaupt des indigenen Volkes.

Brasilien, Amazonas, Guajajara
Die Wurzeln der Guajajara zum ursprünglichen Leben in den Wäldern sind weitestgehend gekappt. Die jüngere Generation kämpft heute als „Guardians“ in gefährlichen Aktionen gegen illegale Holzfäller und Landräuber.

Brasilien, Amazonas, Awá

Nichts, was Mauthe bei den Awá fotograferte, war Folklore. Sie praktizieren ihre rituellen Tänze, tragen traditionelle Kleidung, Pfeil und Bogen sind Jagdwaffen und keine Dekoration. Kaum zu glauben, dass keinen Kilometer entfernt von ihrem Dorf täglich Hunderte Eisenbahnwaggons vorbeidonnern. Deren Streckenbau hat damals den Niedergang der Natur in diesem Teil des Amazonas eingeleitet